Krank sein reicht nicht – Patientenkompetenz entwickeln bei Krebs und anderen chronischen Erkrankungen

Krank sein reicht nicht - Patientenkompetenz entwickeln bei Krebs und anderen chronischen Erkrankungen

Datum/Zeit
05.10.2022
19:30 - 21:00 Uhr

Veranstaltungsort
NaturheilTreff

Kategorien

Referent/in
Edith Hersping
Autorin
Anmeldung erwünscht


Das Leben verändert sich durch Krebs oder eine chronische Erkrankung.

Beide bedeuten eine tiefgreifende Erfahrung, die Sie in Ihren Grundfesten erschüttern kann.

Alles, was Sie darauf aufbauend im Leben erneuern oder auch fortsetzen, trägt die Signatur dieser Erfahrung.

Gleichzeitig erfährt Ihr Leben einen besonderen Wert:  Sie leben bewusster, intensiver, mit einer ganz neuen Tiefe.

Ihr Patientenstatus ist zwar eine wichtige Ausgangsposition, die Ihren Behandlungs- und Betreuungsbedarf offiziell anzeigt, jedoch sind Sie auch ein selbstverantwortlicher Mensch, der sein körperliches wie emotionales Befinden, seine sozialen und auch spirituellen Bedürfnisse am besten kennt. Daher wissen Sie selbst, was Sie persönlich brauchen – oder auch nicht.

 

Ort: Naturheilverein Kempten e.V., Kleiner Kornhausplatz 1, 87439 Kempten

Zeit: Donnerstag, 22.9.2022 von 19:30 bis 21:00 Uhr

Eintritt:  4 Euro für Mitglieder und 7 Euro für Gäste (als Spende an den Verein)

Referentin: Edith Hersping
TEL: 083157534545
Mail: hersping@t-online.de
www.patientenkompetenzedithhersping.de

 

Weitere Vorträge zum Buch von Edith Herspring:

Abschied – Dem Leben eine Chance geben

Welche Themen werden wichtig, wenn die Lebenszeit durch eine Krebs oder eine andere chronische Erkrankung begrenzt wird? Kann dadurch ein anderer, erfüllender Blick auf das eigene Leben gelingen? Wovon muss Abschied genommen werden, um dem Leben mehr Tiefe und Freude zu geben? Was ist in dieser Zeit nicht nur wichtig, sondern was kann noch erfahren werden, um am Schluss sagen zu können: Dafür hat es sich gelohnt zu leben!

Durch meine Vorträge möchte Betroffene dazu befähigen, einen guten Umgang mit der Erkrankung zu finden, aber auch das Ende des Lebens zu akzeptieren.

Ich lade zudem Ärzt*innen und überhaupt Menschen im Gesundheitssektor in diesen Räumen der Begegnung dazu ein, das medizinische Spektrum durch eine intensivere Form der Patient*innenbegleitung zu erweitern. Denn das erscheint mir aus eigener langjähriger Erfahrung als notwendig und zeitgemäß.

Eine Auswahl an Vorträgen zum Buch:

Vortrag 1
Patientenkompetenz – Was ist das?

Vortrag 2
Mein Doktor und ich – Eine besondere Beziehung

Vortrag 3
Dem Innern Bilder geben – Kunsttherapie als Weg zu sich selbst

Nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf. Es gibt auch die Möglichkeit eines Online-Vortrages.

Patientenkompetenz – was ist das?

Als „chronische Patienten“ stecken Sie oft sogar lebenslang in einem Abhängigkeitsverhältnis im Rahmen der Nachsorge. Das bietet zwar vorrangig ein Netz der Sicherheit, im Sinne der Behandlung und Versorgung, bindet Sie aber auch an dieses Rollenmuster und ignoriert die Möglichkeit, dass Sie sich bewusst und aktiv an allen Entscheidungen beteiligen. Schon allein das komplexe Verwaltungsprozedere automatisiert diese Rollenaufteilung.
Die Bezeichnung „Patient*in“ schützt Sie auch in gewisser Weise, denn sie zeigt offiziell ihren Behandlungs- und Betreuungsbedarf an. Insofern ist der Patientenstatus eine wichtige Ausgangsposition. Aber, haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, wie es wäre, wenn Sie einer bestimmten Behandlung nicht zustimmen oder diese sogar abbrechen? Wenn Sie eine andere Behandlungsrichtung einschlagen wollen, vielleicht sogar die Klinik wechseln, verschiedene Ärzte zurate ziehen? Was passiert, wenn Sie selbst über Ihre Behandlung oder auch Nicht-Behandlung entscheiden möchten?
In diesem Vortrag möchte ich Ihnen zeigen, welche Möglichkeiten und Chancen es gibt, Ihre Patientienkompetenz – u.a. Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein – zu entwickeln.

Mein Doktor und ich – eine besondere Beziehung

Unser Leben und unsere Gesundheit scheinen oft von Medizinern abhängig zu sein, denn diese entscheiden in einer sehr machtvollen Position und Funktion darüber mit. Und wir unterstützen ihr Wirken durch unser Vertrauen in ihr Wissen und ihre Kompetenz. Existenzielle Not und Hilfe, die Konfrontation mit Leid, Sterben und Tod bilden die ethische Grundlage für medizinisches Handeln. Doch die hohen Anforderungen an Mediziner/innen und Pflegekräfte betreffen nicht nur den verantwortungsvollen Kontakt mit Patienten, sondern auch die Auseinandersetzung mit Leistungsträgern, Berufsverbänden, Hierarchien in Kliniken und Bürokratie. Die Berufsgruppe steht unter besonderem Druck; von Hektik, Überlastung, fehlender Konzentration und Angespanntheit kann fast jede/r Patient/in berichten. Im Ergebnis fühlen sich viele Erkrankte nicht ausreichend wahrgenommen und nicht selten sogar falsch behandelt, sodass das wichtige Vertrauensverhältnis als Basis für die weitere Behandlung stark belastet sein kann. Umso dringlicher ist es, dass auch sie, soweit sie in der Lage dazu sind, lernen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, den Kontakt aktiv mitzugestalten und Klarheit über die eigenen Bedürfnisse zu gewinnen.

Jeder Patient/jede Patientin ist ein lebendiger Teil dieser Beziehung. In diesem Vortrag geht es um die Möglichkeiten zur Gestaltung dieses Miteinanders in beiderseitiger Achtsamkeit.

Dem Innern Bilder geben – das Heilende in der Kunst
Gerade in der Krebsbehandlung erleben viele Menschen sich als Patient oder Patientin als ausgeliefert, mit wenigen Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen auf ihr weiteres Leben. Sie fühlen sich auf eine Weise fremdbestimmt durch die Erkrankung, durch die Medizin und die langandauernde Therapie. Denn dieser Fremdbestimmtheit mussten Sie zustimmen, weil sie für eine erfolgreiche Behandlung der Erkrankung notwendig ist.
Schon immer haben Menschen als Künstler oder Künstlerinnen auf dem Weg der kreativen Gestaltung ihr eigenes Leben betrachtet und verarbeitet. Dieser oft unbewussten Form der Bewältigung verdanken wir viele große Kunstwerke, die überdauert haben, weil sie das Menschliche in allen Aspekten darstellen.
Um von Kunst als heilender Möglichkeit profitieren zu können, muss man nicht über künstlerisches Talent verfügen. Fast jeder Mensch hat als Kind spielerisch mit Materialien, Farben, Formen, Musik und körperlichem Ausdruck gestaltet, geformt, wieder zerstört, neu angefangen, ausprobiert. Sie, als erwachsene Person, können auf diese Erfahrung zurückgreifen, an dieses schöpferische Tun, diese Selbstvergessenheit im Ausdruck wieder anknüpfen. Beim Malen können Sie sich wieder als selbstbestimmt und autonom erleben. Es unterstützt Sie als explizite Ausdrucksform im Umgang mit der Erkrankung und in den erforderlichen Anpassungsprozessen. Dieser Vortrag widmet sich den Möglichkeiten und Grenzen der Kunsttherapie.

Ort: Naturheilverein Kempten e.V., Kleiner Kornhausplatz 1, 87439 Kempten

Zeit: Mittwoch, 5.10.2022 von 19:30 bis 21:00 Uhr

Eintritt:  4 Euro für Mitglieder, 7 Euro für Gäste des Naturheilvereins als Spende.

Referentin: Edit Hersping